Fondkonzeptionen

Im Jahr 2005 kam es mit dem § 15 b EStG zu einer Änderung bei der Konzeption der Schifffonds. So ist es seit diesem Zeitpunkt nicht mehr erlaubt eine Neukonzeption vorzunehmen, wenn die Anfangsverluste höher als 10% des eingelagerten Kommandatitkapitals betrugen. Obendrein wurden die populären Kombi-Modelle abgeschafft. Diese sahen steuerliche Anfangsverluste genauso vor, wie den Wechsel in die Tonnagebesteuerung.

Die Folge dieser Änderung waren Fondprodukte, die renditeorientiert sind und die Tonnagebesteuerung nutzen. Allerdings ist ein Rückgang der prognostizierten Renditen festzustellen. Obendrein ist es wichtig zu wissen, dass Sondertilgungen zu den gängigen Verfahrensweisen einer Beteiligung an einem Schiff gehören.

Angeboten werden Schifffonds vor allem in Form von US-Dollar- und Euro-Fonds. Die gängigen Fondkonzeptionen können unterschiedlich aussehen. Entweder handelt es sich um ein Einzelschiff mit lang- oder mittelfristigen Chartervertrag, ein Einzelschiff mit Reisebasis, eine Schiffsflotte gleicher Schiffe, eine Schiffsflotte verschiedener Schiffe oder aber einen Dachfond. Das Anlageobjekt selbst kann entweder neu oder gebraucht sein. In den meisten Fällen handelt es sich um Containerschiffe, Massengutfrachter oder Tanker in ganz verschiedenen Größen. In Ausnahmefällen gibt es Schiffsbeteilgungen auch im Zusammenhang mit Spezialschiffen .

Die Fondgesellschaft selbst überlässt das Schiff in betriebsbereiter und bemannter Form einem Unternehmen und erhält im Gegenzug dafür Chartereinnahmen. Diese Einnahmen dienen dem Bestreiten der Auszahlungen an die Kommanditisten. Jedoch erst nach Abzug der Management- und Betriebskosten. Kommt es dabei zu Unter- bzw- Überdeckungen, so verändern sich die Liquiditätsreserven. Die Ausgaben und Einnahmen, sowie die geschätzten Auszahlungen an die Investoren werden im Prospekt des Schifffonds sichtbar gemacht. Die Mittelverwendungsrechnung zeigt obendrein, welche Kosten für die Vermittlung des Eigenkapitals entstanden sind und welche Gebühren vom Anbieter getragen werden müssen. Die Mittelherkunftstabelle hingegen veranschaulicht die Finanzierung der gesamten Kosten und macht zudem das Verhältnis zwischen Fremd- und Eigenkapital nachweisbar. Die prognostizierten Auszahlungen finden sich in der Kapitalrückflussrechnung wieder. Allerdings sind in ihr auch die Nettorückflüsse und Steuerbelastungen zu erkennen. Wichtig ist es für den Anleger zu wissen, dass die Auszahlungen Liquiditätsüberschüsse sind.

Die Prognoserechnungen erfordern, dass die Anbieter Annahmen für bestimmte Faktoren treffen. Die Wahl der Parameter kann dabei auf ganz unterschiedliche Weise erfolgen und Ausschüttungen verschieden darstellen. Aus diesem Grund ist es für die Anleger grundsätzlich empfehlenswert die Renditen zu hinterfragen, immerhin ist das Eintreffen dieser ungewiss.

Wenn beurteilt werden soll, ob eine Beteiligung auch wirklich gut ist, so ist es wichtig, einige Dinge zu beachten. Eine Rolle spielt dabei beispielsweise ein guter und ansprechender Einstandspreis des betreffenden Schiffs und dessen baulich gute Qualität. Zudem ist es wichtig, dass es sich um einen Erstcharter handelt, der von einem belastbaren Charterer durchgeführt wird und in einem positiven Verhältnis zum festgelegten Kaufpreis steht. Die kalkulierte Anschlussrate muss überdies realistisch und nachhaltig erzielbar sein. Wobei jedoch auch Wert auf die Schiffsbetriebskosten gelegt werden sollte.